Der Begriff Polyurea ist als Familienname zu sehen, denn verschiedene Hersteller haben für sich eigene und verschiedene Rezepturen. Dazu kommen auch in Zukunft neu entwickelte Materialien auf den Markt. Rohstoffe können knapp sein, oder aufgrund neuer rechtlichen Begebenheiten vom Markt genommen werden. Gleichzeitig kommen aber auch immer neue Rohstoffe auf den Markt.
Das Wort Polyurea ist international und hat sich auch auf dem deutschen Markt durchgesetzt. Die richtige Übersetzung heißt Polyharnstoff. Diese wird aber so gut wie nie genutzt.
Polyurea ist das Ergebnis einer chemischen Verbindung von Amin und Isocyanat (genau: Methylendiphenyldiisocyanat, kurz MDI), welches im Mischungsverhältnis von 1:1 miteinander vermischt wird.
Das Isocyanat oder oder auch Prepolymer genannt, wird nur von wenigen Herstellern selbst hergestellt. Viele Formulierer kaufen dieses Material fertig ein. Der wesentliche Unterschied ist der Anteil an NCO, der wiederum eine Richtung vorgibt, wie die Eigenschaften des gemischten Materiales werden.
Auf der Aminseite findet die eigentliche Formulierung statt und hier liegt auch das Know-How der Hersteller. Durch den Einsatz von verschiedenen Rohstoffen kann das Material so entwickelt werden, das bestimmte gewünschte Endeigenschaften erreicht werden.
Im europäischen Raum werden ausschließlich Rohstoffe eingesetzt, die der REACH-Verordnung entsprechen. Dies kann dazu führen, dass außerhalb der EU hergestellte Polyureas wie zum Beispiel aus den USA oder dem asiatischen Raum nicht in die EU eingeführt und auch nicht verarbeitet werden dürfen.
Eine besonders spezielle Eigenschaft von Polyurea ist die extrem kurze Reaktionszeit von nur wenigen Sekunden. Die beiden Komponenten reagieren quasi sofort miteinander und bilden eine langkettige Molekülstruktur, die die elastomeren Eigenschaften wie hohe Dehnung und hohe Weiterreißfestigkeit ermöglicht und so bei gleichzeitig hoher chemischer Beständigkeit in dieser Art einmalig ist.