Wasserdampfdurchlässigkeit bei Beschichtungen und Dämmungen
Die Wasserdampfdurchlässigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Wasserdampfmoleküle von einer Seite zur anderen diffundieren zu lassen. Im Bereich von Beschichtungen und Dämmstoffen ist dieser physikalische Wert ein entscheidendes Kriterium für die Bauphysik und den Feuchteschutz.
Bedeutung der Wasserdampfdurchlässigkeit
Bei der Sanierung oder dem Neubau von Gebäuden spielt die Regulierung der Feuchtigkeit im Bauteilaufbau eine zentrale Rolle. Materialien mit einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit ermöglichen den sogenannten Feuchtetransport. So kann Wasserdampf aus dem Inneren eines Bauteils entweichen, ohne dass sich Kondensat bildet, welches zu Schimmelbildung oder Bauschäden führen könnte.
Beschichtungen und Dämmungen müssen daher diffusionsoffen oder diffusionsdicht ausgewählt werden – abhängig vom Einsatzzweck. Eine diffusionsoffene Beschichtung lässt Wasserdampf durch, während sie gleichzeitig das Eindringen von flüssigem Wasser verhindert. Dies ist besonders im Bereich der Fassadenbeschichtung oder bei Innenraumbeschichtungen wichtig, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.
Wasserdampfdurchlässigkeit nach DIN EN 1931 (μ-Wert)
Die Wasserdampfdurchlässigkeit von Baustoffen wird gemäß DIN EN 1931 durch den sogenannten μ-Wert (sprich: Mü-Wert) definiert. Der μ-Wert beschreibt die Diffusionswiderstandszahl eines Materials im Vergleich zur Diffusion durch eine gleich starke Luftschicht. Er ist dimensionslos und gibt an, wie viel größer der Widerstand des Materials gegenüber Wasserdampf ist, verglichen mit ruhender Luft.
- Ein niedriger μ-Wert steht für eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit (diffusionsoffen).
- Ein hoher μ-Wert zeigt eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit (diffusionsdicht).
Beispielwerte:
- Mineralische Putze: μ ≈ 10 – 35 (diffusionsoffen)
- Dampfsperren (z. B. Aluminiumfolie): μ > 100.000 (diffusionsdicht)
- Polyurea P-2049: μ = 2,279 (hoch diffusionsoffen)
Das Polyurea P-2049 weist einen sehr niedrigen μ-Wert von 2,279 auf. Damit ist es hoch wasserdampfdurchlässig und eignet sich hervorragend für Anwendungen, bei denen ein geregelter Dampfdurchgang erwünscht ist, beispielsweise bei Dachabdichtungen oder Fassadenbeschichtungen, die einen Feuchteaustausch ermöglichen sollen, ohne die Wasserbeständigkeit der Oberfläche zu beeinträchtigen.
sd-Wert und seine Bedeutung
Die Messung des μ-Wertes dient als Grundlage zur Bestimmung des sogenannten sd-Wertes. Dieser ergibt sich aus der Multiplikation des μ-Wertes mit der Schichtdicke (in Metern):
sd = μ × d
Der sd-Wert beschreibt also den äquivalenten Luftschichtdickenwert und wird in Metern angegeben. Er gibt Auskunft darüber, wie dampfdicht eine Schicht ist. Materialien mit einem sd-Wert unter 0,5 m gelten als hoch diffusionsoffen, während Schichten mit sd-Werten über 1.500 m als dampfdicht einzustufen sind.
Wasserdampfdurchlässigkeit bei Beschichtungen
Bei Beschichtungen – beispielsweise auf Beton, Putz oder Holz – wird die Wasserdampfdurchlässigkeit häufig über den sd-Wert bewertet. Dieser basiert auf dem μ-Wert, der nach DIN EN 1931 bestimmt wird.
Eine diffusionsoffene Beschichtung mit einem niedrigen μ-Wert reduziert die Gefahr von Feuchtestau und sorgt für ein langlebiges Beschichtungssystem. Das Polyurea P-2049 bietet hier durch seinen μ-Wert von 2,279 eine optimale Balance zwischen Wasserdichtigkeit und Dampfdurchlässigkeit, wodurch es sich für vielseitige Anwendungen im Dach-, Fassaden- und Industriebereich eignet.
Wasserdampfdurchlässigkeit bei Dämmungen
Auch bei Dämmstoffen gibt der μ-Wert Auskunft über deren Fähigkeit, Wasserdampf zu transportieren. Diffusionsoffene Dämmungen mit einem niedrigen μ-Wert sorgen für einen feuchteadaptive Aufbau, der Schäden durch Kondenswasser verhindert. Insbesondere bei Holzkonstruktionen oder Dachaufbauten ist dies für den langfristigen Bauschutzeffekt unerlässlich.
Fazit
Die richtige Einschätzung des μ-Wertes nach DIN EN 1931 hilft bei der Auswahl von Beschichtungen und Dämmstoffen. Durch gezielte Abstimmung von μ- und sd-Wert lassen sich Feuchteschäden verhindern und die Langlebigkeit von Bauwerken sichern. Das Polyurea P-2049 ist ein Beispiel für eine hoch wasserdampfdurchlässige Beschichtung, die den heutigen Anforderungen an eine moderne Bauwerksabdichtung gerecht wird.