Wer ein Dach hat, der kennt das Problem, dass das Dach im Laufe der Zeit undicht wird. Dächer sind im Laufe der Zeit der Witterung ausgesetzt. Dabei nutzt sich das Beschichtungsmaterial und das Dach wird undicht. Wenn die Dächer mit Moos, Algen und Flechten zuwachsen und wenn der Abrieb der Dachziegel weit fortgeschritten ist, dann ist es Zeit, das Dach zu erneuern.
Für die Erneuerung des Daches bieten sich dann zwei Möglichkeiten an. Man kann das bestehende Dach abreisen und ein neues Dach errichten. Oder man kann das Dach reparieren und neu beschichten.
Der Abriss des bestehenden Daches und das Errichten des neuen Daches ist mit hohen Kosten verbunden, verursacht eine Menge Dreck und dauert eine gewisse Zeit. Wenn man Glück hat, dann spielt einem das Wetter keinen Streich.
Die zweite Lösung die sich anbietet ist die Dachbeschichtung mit Polyurethanen oder Polyurea. Die Dachbeschichtung kann in Form von vorgefertigten Platten oder mit einem Spritzverfahren aufgetragen werden. Bei diesem Verfahren wird der der Kunststoff direkt vor Ort erzeugt. Die mit einem Spritzverfahren aufgetragenen Materialien haben auf fast jedem Untergrund eine enorme Haftung. Sie sind hochflexibel, UV stabil und trotzen allen Witterungseinflüssen. Die Kunststoffe werden nahtlos aufgetragen und können alle Anschlüsse (Kamine, Lüftungsrohre, Dachfenster und Kuppeln) mit einbinden
Dachbeschichtung aus Polyurethan
Dachbeschichtung aus Polyurethan ist das Produkt zweier Komponenten, nämlich Isocyanat und Polyol. Die beiden Komponenten werden auf eine Temperatur von 65 – 75 °C erhitzt und bei einem Druck zwischen 130 und 180 bar in der Sprühanlage gemischt. Die Mischung der beiden Komponenten muss absolut homogen sein, um die gewünschte Qualität des Polyurethans zu erreichen. Das Polyurethan wird in einer Stärke von ca. 2-3mm in einem Arbeitsgang nahtlos auf dem Dach aufgetragen. Die Abluftrohre, Dachfenster und Schornsteine werden bei diesem Verfahren nahtlos eingebunden. Damit werden die berüchtigten Wärmebrücken vermieden und es kann keine Feuchtigkeit mehr eindringen.
Polyurethan widersteht sämtlichen Umwelteinflüssen. Es verrottet nicht und ist sehr langlebig. Dachbeschichtungen aus Polyurethan haben die folgenden Vorteile:
- sie isolieren sowohl gegen Wärme und Kälte und gegen Schall
- sie sind Wasserdicht und UV-beständig
- Risse im Unterbau werden überbrückt
- sie sind säurefest (auch gegen Vogelkot)
- sie können nahtlos aufgetragen werden
- wiederstandsfähig gegen Wurzeln und Vogelpick
- sie haben ein geringes Gewicht, damit wird eine zu hohe Dachlast vermieden
Dachdämmung
Die meisten Dächer bei Altbauten sind nach den heutigen Standardwerten nicht mehr ausreichend isoliert. Um die Altbaudächer in Bezug auf die Wärmeisolierung auf den neuesten Stand zu bringen, bietet sich eine Beschichtung mit Polyurethan Hartschaum an. Polyurethan Hartschaum ist ein Dämmstoff der über hervorragende Dämmeigenschaften verfügt. Er ist umweltfreundlich, nicht verrottbar und langlebig. Er hat einen sehr niedrigen Wärmeleitfaktor. Die Wärmeleitfähigkeit der Polyurethan Hartschaumplatten liegt zwischen 0,020 und 0,030 W/mK.
Dachbeschichtung eines Flachdaches
Die klimatischen Anforderungen, die an ein Flachdach gestellt werden sind enorm. Im Laufe eines Jahres muss das Flachdach mit Hitze, Frost, Regen und Schnee fertig werden. Im Sommer kann das Dach bis zu 70°C aufheizen. Die Temperaturunterschiede im Laufe eines Tages sind ebenfalls enorm. Einige Teile des Daches liegen im Schatten und andere Teile sind der Sonne ausgesetzt. Dadurch treten Spannungen und Dehnungen in der Dachoberfläche auf. Dazu kommen organische Ablagerungen und Vogelkot.
Eine Dachbeschichtung aus Polyurea oder Polyurethan kann mit allen diesen Problemen sehr gut umgehen. Sie ist temperaturbeständig und dehnungsfähig. Sie ist beständig gegenüber Säuren und Laugen und verhindert die Ablagerung von organischen Stoffen.
Die Beschichtung muss auf einem sauberen, staubfreien Dach durchgeführt werden. Deshalb ist vor der Beschichtung eine gründliche Dachreinigung notwendig.Vor der Beschichtung sollte ein Primer aufgebracht werden.
Soll das Flachdach außerdem isoliert werden, dann bietet sich eine Isolierung mit Polyurethan Hartschaum an. Bei einem Flachdach kann der Polyurethan Hartschaum in einem oder mehreren Arbeitsgängen aufgetragen werden. Pro Arbeitsgang werden bis zu 2,5 cm PU-Schaum aufgesprüht. Der Polyurethan Hartschaum wird direkt vor Ort erzeugt. Daher wird dieser Schaum auch Ortschaum genannt. Damit dies möglich ist, müssen alle technischen Einrichtungen zur Erzeugung des Polyurethan Hartschaums vor Ort sein. Die Dachbeschichtung wird von speziell geschulten Mitarbeitern durchgeführt, die die Eigenschaften des PU-Schaumes und die Funktionsweise der 2K-Anlage und der 2K-Pistole bestens kennen.
Der Polyurethan Hartschaum durchläuft nach einer kurzen Reaktionszeit eine klebrige Phase, in der er sich naht- und fugenlos mit dem Unterbau verbindet. Er kann in unterschiedlichen Stärken und bei Bedarf in mehreren Lagen aufgetragen werden. Anschließend wird der Polyurethan Hartschaum mit einer Schicht aus Polyurethan oder Polyurea beschichtet.
Fazit zu der Dachbeschichtung
Bereits bei der Errichtung eines Neubaus kann man sich für eine Dachbeschichtung aus Polyurethan entscheiden. Steildächer, deren Dachpfannen werksseitig mit Polyurethan beschichtet wurden sind langfristig gegen viele Arten der Umweltverschmutzung geschützt. Die Ablagerung von organischen Stoffen wird erschwert, genau so wie die Bildung von Flechten. Die Reinigung des Daches und die anschließende Beschichtung mit Polyurethan oder speziellem Lack ist preiswerter als die Neueindeckung des Daches.
Bei der Sanierung von Altbauten mit Flachdächern ist die Dachbeschichtung mit Polyurethan die preiswertere und schnellere Methode. Man spart auf jeden Fall eine Menge Zeit, wenn man sich für eine diese Methode entscheidet.