Wenn man die Verkehrsstatistiken verfolgt, dann stellt man fest, dass das Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen stetig zunimmt. Das führt zu einer höheren Belastung von Straßen und Brücken.
Durch die mechanische Belastung, die Zunahme der Abgase und Tausalze werden die Fahrbahnoberfläche und der Beton immer stärker angegriffen und der verbaute Stahl wird durch die zunehmende Korrosion zerstört. Korrosion kann man nicht stoppen, aber die Korrosion des Baustahles im Beton durch die richtige Beschichtung verlangsamen.
Will man die gefährdeten Bauteile langfristig schützen, dann bietet sich eine Abdichtung aus Polyurea an. Es ist darauf zu achten, dass das Material eine Zulassung nach ETAG 033 hat. Eine Beschichtung der Brücken mit Polyurea sorgt für eine langlebige, verschleißfeste und witterungsbeständige Lösung. Polyurea kann Risse im Beton dauerhaft überbrücken. Bedingt durch die hohe Elastizität und Flexibilität hält es hohen mechanischen und thermischen Beanspruchungen stand.
Die Brückenbeschichtung kann im Bereich der Fahrbahn, der Wiederlager und der Brückenpfeiler durchgeführt werden. Im Bereich des Korrosionsschutzes leistet die Beschichtung mit Polyurea ebenfalls hervorragende Arbeit.
Polyurea Beschichtungen werden auch in anderen Bereichen eingesetzt. Es dient der Beschichtung von Sichtwänden, von Parkdecks, von Dächern, von Treppen, von Brunnen, von Schwimmbädern und Terrassen.
Eigenschaften von Polyurea
Der Einsatz von Polyurea in den oben aufgeführten Bereichen verdankt es den Eigenschaften, über die diese elastomere Beschichtung verfügt. Polyurea
- hat auf vielen unterschiedlichen Materialien eine ausgezeichnete Haftung. Bei einigen Untergründen ist eine Grundierung als Haftvermittler notwendig.
- ist im dem Bereich von -40°C bis +110°C temperaturbeständig.
- ist extrem abriebfest, schlagfest und kratzfest
- ist gegen Tausalzlösungen, Öle, Benzin und Diesel resistent.
Das ist im Straßenbau besonders wichtig - ist witterungsbeständig und wasserundurchlässig.
- kann Risse im Unterbau überbrücken
- ist Wurzelbeständig und verhindert die Ablagerung von organischem Material
Polyurea trocknet im Vergleich zu anderen Beschichtungen sehr schnell aus. Die Verarbeitung von Polyurea kann auch bei niedrigen Temperaturen erfolgen. Die Beschichtung der betroffenen Teile kann in einem Arbeitsgang erfolgen. Dabei können auch vertikale Flächen mit Polyurea beschichtet werden.
Brückenbeschichtung mit Polyurea
Vor der Beschichtung der Betonbrücke ist der Untergrund sorgfältig durch Kugelstrahlen von Schmutz und losen Teilen zu befreien. Um die notwendige Haftung des Polyureas mit dem Unterbau sicherzustellen wird immer mit Primern gearbeitet. Der Primer erzeugt eine chemische Verbindung, die als Ergebnis eine hohe Haftung ermöglicht. In den Primer eingestreuter Sand ergibt zusäztlich noch eine physikalische Verkrallung.
Nach den vorbereitenden Arbeiten kann Polyurea mit dem Hotspray Verfahren aufgetragen werden. Polyurea ist innerhalb weniger Sekunden trocken und sehr elastisch. Es kann zum Beispiel auch für Brauchwassertanks eingesetzt werden.
Polyurea ist ein Produkt, daß aus den Komponenten Isocyanat und Amin hergestellt wird. Diese Komponenten werden in getrennten Behältern angeliefert und mittels Fasspumpen in die 2K Misch- und Dosieranlage gefördert. In dieser Anlage wird das Material dosiert, temperiert und auf den nötigen Verarbeitungsdruck gebracht. Über ein Heizschlauchsystem werden die Materialien in eine Sprühpistole gefördert. Erst dort treffen die Materialien aufeinander und werden durch eine Verwirbelung unmittelbar vor dem Sprühen vermischt.
Polyurea-Systeme werden im Hochdruckverfahren verarbeitet. Der Arbeitsdruck liegt im Bereich von 130 bis 180 bar. Die Verarbeitungstemperaturen liegen im Bereich von 65 bis 75 °C.
Die Reaktionszeit liegt bei wenigen Sekunden. Die Oberfläche kann bereits wenige Sekunden nach dem Aufsprühen begangen werden.
Fazit zur Brückenbeschichtung
Brücken sind einer starken Belastung ausgesetzt die von Jahr zu Jahr stetig zunimmt. Massiver Verkehr, Vibrationen, Wind und Wetter setzten der Fahrbahnoberfläche zu. In der Fahrbahn bilden sich Risse und Schlaglöcher. Feuchtigkeit und Salze dringen durch den Asphalt und greifen den Beton im Laufe der Zeit an. Dieser nimmt samt dem im Beton verbauten Stahl Schaden, sofern die Oberfläche des Betons vor Auftrag der Asphaltdecke nicht mit Polyurea als Abdichtungssystem geschützt wird. Anstelle von Polyurea kann die Beschichtung auch mit Polyurethan erfolgen.
Polyurea ist auf Grund seiner vielen positiven Eigenschaften für die Brückenbeschichtung hervorragend geeignet. Mit Polyurea lassen sich aber auch andere Objekte im Straßenverkehr gegen Korrosion und Abrieb schützen. Die Produkte werden z.B. unter der Markenbezeichnung Elastocoat (BASF),Rapid , Sika, Sikafloor und Rayston angeboten.